Review: Movie 43 (Film)

Endlich einmal komme ich in den "Genuss", auch mal am alleruntersten Wertungsspektrum ansetzen zu können, auch wenn die anderthalb Stunden Film auf dem Weg dorthin doch eine ziemliche Qual gewesen sind. Ich habe ja mitnichten erwartet, dass dieses Werk in irgendeiner Weise gut würde, aber dass es so schlimm werden würde, hatte ich nun auch nicht erwartet. Also auf zum nächsten Schlechte-Filme-Donnerstag!

Movie 43

Movie 43, USA 2013, 94 Min.

Movie 43 | © Constantin
© Constantin

Regisseure:
Elizabeth Banks ("Middleschool Date")
Steven Brill ("iBabe")
Steve Carr ("The Proposition")
Rusty Cundieff ("Victory’s Glory")
James Duffy ("Super Hero Speed Dating")
Griffin Dunne ("Veronica")
Peter Farrelly ("The Catch", "Truth or Dare")
Patrik Forsberg ("Tampax")
Will Graham ("Homeschooled")
James Gunn ("Beezel")
Brett Ratner ("Happy Birthday")
Jonathan van Tulleken ("Machine Kids")
Autoren:
Rocky Russo ("The Catch", "The Proposition", "iBabe", "Victory’s Glory")
Jeremy Sosenko ("The Catch", "The Proposition", "iBabe", "Victory’s Glory")
Will Graham ("Homeschooled")
Jack Kukoda ("Homeschooled")
Matt Portenoy ("Veronica")
Will Carlough ("Super Hero Speed Dating")
Jonathan van Tulleken ("Machine Kids")
Elizabeth Shapiro ("Middleschool Date")
Patrik Forsberg ("Tampax")
Olle Sarri ("Tampax")
Jacob Fleisher ("Happy Birthday")
Greg Pritikin ("Truth Or Dare")
James Gunn ("Beezel")

Main-Cast:

Elizabeth Banks (Amy ["Beezel"])
Kristen Bell (Fake Supergirl ["Super Hero Speed Dating"])
Halle Berry (Emily ["Truth or Dare"])
Leslie Bibb (Fake Wonder Woman ["Super Hero Speed Dating"])
Kate Bosworth (Arlene ["iBabe"])
Gerard Butler (Leprechaun 1 & 2 ["Happy Birthday"])
Bobby Cannavale (Superman ["Super Hero Speed Dating"])
Kieran Culkin (Neil ["Veronica"])
Josh Duhamel (Anson ["Beezel"])
Anna Faris (Vanessa ["The Proposition"])
Richard Gere (Boss ["iBabe"])
Terrence Howard (Coach Jackson ["Victory’s Glory"])
Hugh Jackman (Davis ["The Catch"])
Johnny Knoxville (Pete ["Happy Birthday"])
Justin Long (Fake Robin ["Super Hero Speed Dating"])
Stephen Merchant (Donald ["Truth or Dare"])
Christopher Mintz-Plasse (Mikey ["Middleschool Date"])
Chloë Grace Moretz (Amanda ["Middleschool Date"])
Chris Pratt (Jason ["The Proposition"])
Liev Schreiber (Robert ["Homeschooled"])
Seann William Scott (Brian ["Happy Birthday"])
Emma Stone (Veronica ["Veronica"])
Jason Sudeikis (Fake Batman ["Super Hero Speed Dating"])
Uma Thurman (Fake Lois Lane ["Super Hero Speed Dating"])
Naomi Watts (Samantha ["Homeschooled"])
Kate Winslet (Beth ["The Catch"])

Genre:
Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Movie 43 | © Constantin
© Constantin

Drei Pubertierende begeben sich im Internet auf die Suche nach dem ominösen "Movie 43" und stoßen dabei auf allerlei Kurzfilme, Ausschnitte und Sketches, die Skurriles bereithalten wie einen Mann mit Hodensack am Hals, eine Frau, die sich wünscht, von ihrem Freund angekackt zu werden oder auch ein reichlich aus dem Ruder laufendes Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel. Je weiter sie in die Tiefen des Darknet vorstoßen, werden auch die Fundstücke merkwürdiger, während ihnen der mysteriöse Vrankovich nahelegt, die Suche nach dem Film dranzugeben. Davon lassen sich die Jungs natürlich nicht beirren, suchen weiter und stoßen – wenig überraschend – auf weitere, noch derbere Absonderlichkeiten…

Rezension:

Ich hatte mir ja eigentlich schon vor geraumer Zeit geschworen, einen großen Bogen um Movie 43 zu machen, denn Qualität oder auch nur Unterhaltung schien man hier vergebens zu suchen, wenn man denn dem allgemeinen Tenor lauscht. In Zeiten aber, wo man überproportional viel Zeit zu Hause verbringt, schien es mir der perfekte Anlass zu sein – zumal kostenlos im Streaming aufgefunden –, nun eben doch einen Blick zu riskieren, denn auch ich kann nicht von mir weisen, dass dieser All-Star-Cast, noch dazu mit einigen meiner Lieblinge daherkommend, nicht auch eine gewisse Faszination ausüben würde. Das Gute vorweg, habe ich wie erwähnt kein Geld in diesen "Film" investiert, aber an positiven Aspekten war es das damit dann auch so grob, wenn man von vereinzelten Szenen und Ideen einmal absieht, die für mich in einem anderen Kontext durchaus hätten funktionieren können. Nun erwartet man natürlich auch mitnichten ein filmisches Kleinod und ich war mir durchaus bewusst, welch alberner und überzogener "Spaß" mich hier erwarten würde, doch da dieser einmal mehr scheinbar nur durch Hoden-, Scheiß-, Inzest-, Masturbations- und ähnlich gearteten Humor generiert zu werden versucht, offenbart sich dadurch eigentlich nur noch mehr die amerikanische Prüderie, die meint, mit dem bewusst derben Brechen von Tabus und reichlich schlechtem Geschmack unterhalten zu können.

Szenenbild aus Movie 43 | © Constantin
© Constantin

Eine Zielgruppe dafür scheint es freilich dennoch zu geben und mancherorts wird Movie 43 auch als Trinkspiel empfohlen, wobei ich persönlich die Mengen an Schnaps, die notwendig wären, bis ich hier auch nur einmal gelacht hätte, mir nicht einmal vorzustellen vermag. Interessant ist derweil, dass man den Film für den internationalen Markt anscheinend noch zu verschlimmbessern gedacht hat, denn während es in den Vereinigten Staaten noch die Rahmenhandlung namens The Pitch gegeben hat, die zudem noch mit Dennis Quaid und Greg Kinnear aufgewartet hätte, bekommt man – unter anderem hierzulande – stattdessen die Story präsentiert, wie sich drei Jugendliche im Netz auf die Suche nach dem derbsten Film begeben und dabei über die Sketche und Ausschnitte stoßen, die hier den Kern des Ganzen darstellen. Nicht nur hinsichtlich der Darsteller, sondern zuweilen auch in Bezug auf Regie und Drehbuch, wartet dieses Machwerk wiederum mit einigen vielversprechenden Namen auf und macht dann absolut gar nichts daraus, was über eine Aneinanderreihung von Fäkalhumor und pubertärem Getue hinausgeht.

Weder will ich mir derweil die Mühe machen, auf die zahllosen Stars einzugehen, die sich – wahrscheinlich mit vorgehaltener Waffe, unter Drogeneinfluss oder aufgrund von Wettschulden – für diesen Mist hergegeben haben, noch würde es dem Ganzen gerecht werden, auf die insgesamt zwölf Filme zu sprechen zu kommen, die gemeinsam mit der "Rahmenhandlung" eine neue Stufe des Fremdschämens etablieren. Natürlich, es mag Lichtblicke geben in Movie 43 und bereits früh wusste Homeschooled fast so etwas wie Hoffnung zu schüren, wenn sich hier Naomi Watts (Birdman) und Liev Schreiber (Spotlight) als Eltern dazu aufschwingen, ihrem Sohn trotz Heimunterricht die volle High-School-Experience zu bieten, doch fernab der vielversprechenden Ansätze stimmen hier weder Timing noch Pacing, zumal es davor wie danach nur schlimmer war, ist, bleibt und wird. Ein kurzes Aufbäumen mag es noch geben und das Segment Veronica ist, vor allem dank der bierernsten Vortragsweise und natürlich Emma Stone (The Favourite), beinahe schon als gelungen zu bezeichnen, doch habe ich hier ebenso wenig lachen müssen wie beim sich anschließenden Super Hero Speed Dating, dessen Idee und Besetzung – immerhin Justin Long, Jason Sudeikis, Kristen Bell, Leslie Bibb und Bobby Cannavale – ebenfalls gut hätte werden können, wenn man es nicht mit der Unflätigkeit und Albernheit (wieder) hätte übertreiben müssen.

Szenenbild aus Movie 43 | © Constantin
© Constantin

Spätestens ab diesem Punkt – und da stehen einem noch acht Kurzfilme bevor – geht es aber endgültig und unumkehrbar bergab mit Movie 43 und ich könnte nicht einmal mehr einzelne Szenen benennen, die in irgendeiner auch nur annähernd positiv zu konnotierenden Art und Weise in Erinnerung geblieben wären, bis zu guter Letzt die bittere Erkenntnis stand, wirklich wahrhaftig kein einziges Mal gelacht zu haben und das ist wohl das Armutszeugnis par excellence für etwas, das sich als Komödie vermarkten lässt. Hinzu kommt, dass man sich insbesondere bei den letzten Segmenten nicht einmal mehr die Mühe gemacht hat, diese in die zunehmend krude Rahmenhandlung zu betten, wobei das ehrlicherweise auch keinen Unterschied mehr gemacht hätte, denn zu retten gibt es wirklich nicht viel an diesem Fremdschäm-Ungetüm. Ob es sich nun wirklich und wahrhaftig um den schlechtesten Film aller Zeiten handelt, vermag ich natürlich mangels Kenntnis sämtlicher Filme nicht zu beurteilen, tue mich aber auch eigentlich schwer damit, diese groteske Aneinanderreihung als Film zu titulieren.

Fazit & Wertung:

Der mit Stars sondergleichen gespickte Movie 43 geht qualitativ auf Konfrontationskurs und liefert wohl eines der schlimmsten Fremdschäm-Werke aller Zeiten ab, das mich tatsächlich kein einziges Mal zum Lachen gebracht hat. Die drei bis vier vielversprechenden Ansätze einzelner Segmente werden dabei gnadenlos überrollt von dem omnipräsenten Schwachsinn, der hier ohne Sinn, Verstand oder auch nur das geringste Gespür für Komik aneinandergereiht wird. Selbst unter ausuferndem Alkoholeinfluss wahrscheinlich nur schwer zu ertragen.

0,5 von 10 sich an Fremdschäm-Momenten gegenseitig überbietenden Sketchen

Movie 43

  • Sich an Fremdschäm-Momenten gegenseitig überbietende Sketche - 0.5/10
    0.5/10

Fazit & Wertung:

Der mit Stars sondergleichen gespickte Movie 43 geht qualitativ auf Konfrontationskurs und liefert wohl eines der schlimmsten Fremdschäm-Werke aller Zeiten ab, das mich tatsächlich kein einziges Mal zum Lachen gebracht hat. Die drei bis vier vielversprechenden Ansätze einzelner Segmente werden dabei gnadenlos überrollt von dem omnipräsenten Schwachsinn, der hier ohne Sinn, Verstand oder auch nur das geringste Gespür für Komik aneinandergereiht wird. Selbst unter ausuferndem Alkoholeinfluss wahrscheinlich nur schwer zu ertragen.

0.5/10
Leser-Wertung 1.33/10 (3 Stimmen)
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Movie 43 ist am 13.06.13 auf DVD und Blu-ray bei Constantin erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

vgw

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