Review: Parks and Recreation | Staffel 2 (Serie)

Heute mal wieder ein wenig leichte Serienkost, denn nachdem ich vor kurzem mit der Serie begonnen habe, gilt es jetzt natürlich auch am Ball zu bleiben, zumal mich die erste Staffel ja durchaus neugierig gemacht hat, wie es weitergehen wird.

Parks and Recreation
Staffel 2

Parks and Recreation, USA 2009-2015, ca. 21 Min. je Folge

© NBC

Trailer:

Inhalt:

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Noch immer nicht ist aus der Baugrube neben Anns Haus ein Park geworden, wie Leslie Knope es sich fest vorgenommen hat und hierfür einen prestigeträchtigen Unterausschuss gegründet hat, doch das Leben in Pawnee geht weiter und die Pflichten bei ihrer Arbeit im Grünflächenamt sind vielfältig, so dass Leslie und ihr Team stets alle Hände voll zu tun haben. Derweil hat Ann ihre Beziehung zu Andy nun endgültig beendet und bittet Leslie um ihren Segen, mit Mark auszugehen. Da es allerdings in Sachen Baugrube kein Vorankommen zu geben scheint, nimmt Leslie die Sache letztlich selbst in die Hand und wie es der Zufall will, wird wieder einmal Andy von der garstigen Grube verletzt, denn der hat sich dort unbemerkt eingenistet, um Ann nahe sein zu können. Das allerdings eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, schlussendlich doch noch zu erzwingen, dass die Grube endlich zugeschüttet wird…

Rezension:

Nachdem ich kürzlich voller Neugierde mit der viel und hoch gelobten Serie Parks and Recreation gestartet habe und die erste, gerade mal sechsteilige Staffel mich wenig euphorisch, aber gut unterhalten fühlend beendet habe, wurde es nun natürlich Zeit, mit den "Abenteuern" von Leslie Knope (Amy Poehler, Alles steht Kopf) und dem Grünflächenamt von Pawnee fortzufahren, zumal ich mir habe sagen lassen, dass es durchaus noch bis zur dritten Staffel dauern könne, bis sich mir die Genialität der Show erschließen würde. Die zweite Staffel nun fährt erst einmal ein hartes Kontrastprogramm, was die Länge der Staffel angeht, denn hier sind es nun üppige vierundzwanzig Episoden, die sich aneinanderreihen, womit es sich gleichsam um die längste Staffel der Serie handelt. Das bietet natürlich reichlich Raum, einiges auszuprobieren, tut der Serie aber auch nicht immer gut, denn ein roter Faden ist hier wirklich nur noch marginal zu erkennen und es gibt wenig, was längerfristig aufeinander aufbaut, wenn man einmal von wechselnden Love-Interests für Leslie und dem einen oder anderen, anderweitig gelagerten Gastauftritt absieht. Natürlich gibt es eine Art Entwicklung der Hauptgeschichte, auch was die Baugrube angeht und eben sich anbahnende und wieder endende Liebesbeziehungen, aber grundsätzlich kann man schon sagen, dass es im zweiten Jahr einem Rückschritt gleichkommt, der wieder mehr in Richtung Procedural wandert.

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Dem Humor und Unterhaltungswert tut das indes kaum einen Abbruch und erneut überzeugt Parks and Recreation mit dem spätestens seit The Office populär gewordenen Mockumentary-Stil, der auch hier wieder reichlich Raum für Improvisation und herrlich verquere Sprüche lässt, die sich kaum in dieser Absurdität planen und schreiben ließen. Und gemessen daran, dass Pawnee ein eigentlich ziemlich verschlafenes Nest sein dürfte, passiert hier wieder einiges, ob es sich nun um einen Schönheitswettbewerb oder einen nächtlichen Spendenmarathon handelt, ob zwei Pinguine miteinander verheiratet werden – und damit natürlich rechtschaffene Empörung auf den Plan rufen – oder ein Opossum arglose Parkbesucher terrorisiert, Leslie ist stets zur Stelle, den Tag zu retten. Mit Logik sollte man der Serie also schon gar nicht kommen, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen, derweil ich ja schon die Freundschaft zwischen Leslie und Ann (Rashida Jones, Catch Me!) als reichlich konstruiert empfunden habe, zumal Anne als Krankenschwester kurioserweise kaum je arbeiten muss und reichlich Zeit hat, Leslie bei ihren wie auch immer gearteten Wehwehchen und Problemchen zu helfen.

Das ruft immerhin Louis C.K. und Justin Theroux (Die Berufung) als zeitweilige Partner für die sozial unbeholfene Leslie auf den Plan, was für einige extrem charmante Momente sorgt, derweil das allgemeine Anhimmeln des von Theroux verkörperten Justin Anderson einen schönen Running Gag darstellt, der bis weit über den Zeitpunkt seines Verschwindens andauert. Ansonsten scheint die Staffel aber ohnehin ein wenig im Zeichen der Liebe zu stehen, denn während Praktikantin April (Aubrey Plaza, Mike and Dave Need Wedding Dates) zunehmend ein Auge auf Anns Ex Andy (Chris Pratt, Guardians of the Galaxy) zu werfen beginnt, der wiederum noch immer Ann hinterhertrauert, die nunmehr mit Mark anbändelt, merkt man schon deutlich, dass die Arbeit im Grünflächenamt diesmal von amourösen Gefühlen überschattet wird. Hinsichtlich Mark (Paul Schneider) allerdings wusste ich schon im Vorfeld, dass der zum Ende der Staffel aus der Serie scheiden würde und muss anmerken, dass dieser Entschluss wohl doch eher kurzfristig gefasst worden sein muss, denn letztlich wird er doch sehr überhastet und hektisch aus der Serie geschrieben, auch wenn es noch einen schönen Moment zwischen ihm und Leslie geben mag.

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Das allerdings wird locker wettgemacht durch den Ausblick, den Parks and Recreation in den finalen Folgen bereits auf die dritte Staffel liefert, denn nachdem die Stadtverwaltung – und damit auch das Grünflächenamt – in finanzielle Schieflage geraten ist, werden zwei Wirtschafts- und Steuerprüfer entsandt, wie sie unterschiedliche rund unterhaltsamer kaum sein könnten, weshalb ich schon jetzt gespannt bin, was man mit den von Adam Scott (The Good Place) und Rob Lowe verkörperten Figuren künftig so anfangen wird. Auf alle Fälle gibt es auch schon in dieser Staffel einige mehr als überzeugende und sehr gelungene Episoden, während allerdings die finalen vier Folgen das meiste an Highlights bündeln, weil hier eben auch die Geschichte ein wenig vorangebracht wird, was man dann von – für sich überzeugenden – Episoden wie Der Jagdausflug (2.10) nun nicht unbedingt behaupten kann. Sei es drum, ist mir die ungemein spleenige Truppe – zu der natürlich auch weiterhin Tom Haverford (Aziz Ansari, 30 Minuten oder weniger) und der mürrische Ron Swanson (Nick Offerman, The Little Hours) zählen – längst so ans Herz gewachsen, dass es bis zur dritten Staffel bei mir nicht lange dauern wird, auch wenn die Serie noch nicht den erhofften Sprung nach vorn gemacht hat und in dem Übermaß an Episoden auch wieder einiges an "nur" solider Unterhaltung verbaut hat.

 
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Parks and Recreation | Staffel 2 ist unter anderem bei Amazon Prime Instant Video verfügbar (jedoch nicht im Prime-Angebot enthalten).