Review: Ahsoka (Serie)

Das Star Wars Universum

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Ich wollte eigentlich schon früher drüber geschrieben haben, aber wie man sich denken kann, war ich doch recht angetan von dieser neuen Star-Wars-Serie, die vor etwas mehr als zwei Wochen ihr Finale veröffentlicht hat. Zugegebenermaßen wäre sicher auch noch mehr drin gewesen, aber hier wird schon reichlich Flair verbreitet, das manch andere Serie nicht annähernd so zu erzeugen imstande wäre.

Ahsoka

Ahsoka, USA 2023, ca. 47 Min. je Folge

Ahsoka | © Disney+
© Disney+

Serienschöpfer:
Dave Filoni
Ausführende Produzenten:
Dave Filoni
Jon Favreau
Kathleen Kennedy

Main-Cast:
Rosario Dawson (Ahsoka Tano)
Natasha Liu Bordizzo (Sabine Wren)
Mary Elizabeth Winstead (Hera Syndulla)
Ray Stevenson (Baylan Skoll)
Ivanna Sakhno (Shin Hati)
Diana Lee Inosanto (Morgan Elsbeth)
David Tennant (Huyang [Stimme])
Lars Mikkelsen (Grand Admiral Thrawn)
Eman Esfandi (Ezra Bridger)
Evan Whitten (Jacen Syndulla)
Genevieve O’Reilly (Chancellor Mon Mothma)
in weiteren Rollen:
Hayden Christensen (Anakin Skywalker)
Wes Chatham (Captain Enoch)
Paul Sun-Hyung Lee (Captain Carson Teva)
Temuera Morrison (Captain / Commander Rex [Stimme])
Clancy Brown (Governor Ryder Azadi)
Anthony Daniels (C-3PO)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Ahsoka | © Disney+
© Disney+

Dem Söldner und ehemaligen Jedi Baylan Skoll und seiner Schülerin Shin Hati gelingt es, einen Gefangenentransport der Neuen Republik zu entern und die dort inhaftierte Morgan Elsbeth zu befreien, die ihrerseits zu berichten weiß, dass auch Ahsoka von der Sternenkarte weiß, die womöglich in Richtung des verschollenen Großadmirals Thrawn weist, der jenseits der bekannten Galaxis gestrandet ist. Derweil ist Ahsoka tatsächlich dabei, sich der Karte zu bemächtigen, doch benötigt sie Hilfe, die ominöse Kugel zu öffnen, welche die Karte enthält. Nach einem Abstecher zur Neuen Republik und Generalin Hera Syndulla rät die ihr, sich an ihre ehemalige Padawan-Schülerin Sabine Wren zu wenden, die sich noch immer auf Lothal befindet und helfen könnte, die Karte zu entschlüsseln. Dumm nur, dass auch die von Elsbeth angeheuerten Machtnutzer Baylan und Shin auf dem Weg nach Lothal sind, die Karte in ihre Obhut zu bringen und die Reise in Richtung des Großadmirals in Angriff zu nehmen, der wiederum das Erbe des Imperiums antreten könnte…

Rezension:

Beginnen wir diesen Artikel mal gleich mit dem nicht gerade prestigeträchtigen Geständnis, dass mich im Vorfeld kaum eine Star-Wars-Serie so wenig interessiert hat wie Ahsoka und es dann aber mit jedem Story-Teaser und Ankündigungshappen immer mehr geschafft hat, mich zunächst neugierig, später regelrecht euphorisiert zu machen. Das lag sicherlich auch vorrangig daran, dass es sich im Grunde um die Fortsetzung von Rebels im Realfilm-Format handelt, denn die von mir vorschnell als Kinderserie abgetane Produktion gehört für mich noch immer zu den größten (positiven) Überraschungen des Franchise. Gleichzeitig hat das natürlich exakt zwei Dinge zur Folge, die sich wahlweise positiv oder negativ auf das Seherlebnis auswirken können, denn einerseits lockt Ahsoka nun mit bekannten Figuren und deren realer Interpretation, verspricht eine Fortsetzung und Auflösung, die man sich seinerzeit nach der Absetzung der Serie nicht hat erwarten können, funktioniert andererseits aber umso besser, je mehr Vorwissen vorhanden ist, so dass sich Quereinsteiger durchaus schnell verprellt oder gelangweilt fühlen könnten.

Szenenbild aus Ahsoka | © Disney+
© Disney+

Die Einführung von Ahoska in der zweiten Staffel The Mandalorian war derweil ein wirklich cleverer Schachzug, denn nicht nur ist sie so unverkennbar Teil des Mandoverse, zu dem sich auch Das Buch von Boba Fett zählen lässt, sondern vor allem konnte man dort auch schon Widersacherin Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) kennenlernen und direkt etablieren, dass Ahsoka auf der Suche nach Thrawn, respektive dem mit ihm verschollen gegangenen Ezra ist, womit man sich hier wieder Vorarbeit und Exposition erspart und mehr Zeit darauf verwenden kann, Hera und Sabine vorzustellen, die eben nur Rebels-Veteranen ein Begriff sind. Gänzlich neu und bereits in den ersten Sekunden der Show mit markiger Präsenz und geheimnisvoller Aura punktend sind derweil die beiden machtbegabten Individuen Baylan Skoll (Ray Stevenson, Rom) und dessen Schülerin Shin Hati (Ivanna Sakhno, High Fidelity), die zunächst dem recht profanen Zweck dienen, Elsbeth aus der Gefangenschaft zu befreien. Darüber hinaus – dessen bin ich mir sicher – hätte man weitaus mehr aus beiden Figuren machen können und so großartig ich in Summe Ahsoka gefunden habe, so schade ist es um diese beiden Charaktere. Wahrscheinlich sollten sie hier für spätere Ereignisse in Stellung gebracht werden, was offenkundig zumindest für Baylan Skoll gilt, doch der unerwartete wie tragische Tod des Darstellers Ray Stevenson lässt künftige Pläne für die Figur eben auch schwankend erscheinen. Nichtsdestotrotz kann man froh sein, ihn zumindest in dieser Staffel erlebt haben zu dürfen, denn im ewig gleichen Machtgefälle zwischen heller und dunkler Seite ist dieser desillusionierte Ex-Jedi mit seiner eigenen Agenda eine mehr als gelungene Ergänzung und Kommentar zu dem, was im Jedi-Orden zu Zeiten der Republik schief gelaufen ist.

Da passt es ja, dass auch Ahsoka nach vorangegangenen Ereignissen in The Clone Wars selbst nicht mehr Teil des Jedi-Ordens gewesen ist und einmal passenderweise als Ronin bezeichnet wird. Ihr zur Seite steht Huyang (David Tennant, damals und demnächst wieder Doctor Who), der sich mühelos dem illustren Reigen an unterschiedlichsten, aber allesamt liebenswerten Droiden, die den Star-Wars-Kosmos bevölkern, anschließt. Nimmt man dann noch Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo, Guns Akimbo) und Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead, Kate) hinzu, hat es die titelgebende Hauptfigur zugegebenermaßen schwer, sich in ihrer eigenen Serie behaupten zu können, was wohl einer der nachvollziehbarsten Kritikpunkte an der Show sein dürfte. So holt man natürlich insbesondere mit Sabine und Hera die eingeschworenen Rebels-Fans im Vorbeigehen ab, während sich alle anderen fragen dürften, was es mit den beiden auf sich hat, dass sie so dermaßen viel Screentime verdient haben (wobei Hera leider im weiteren Verlauf in eine ziemlich passive und merklich kleinere Rolle gedrängt wird).

Szenenbild aus Ahsoka | © Disney+
© Disney+

So sollte man sich schon darauf einstellen, dass es sich bei Ahsoka um eine waschechte Ensemble-Serie handelt, was natürlich schnell dahingehend enttäuschend sein kann, wenn man sich vorrangig etwas von der Togruta erwartet hat, die der Serie ihren Namen leiht, denn auch was die Charakterentwicklung angeht, gibt es hier eigentlich nur einen einzigen, denkwürdigen Moment – man spricht auch von ihrem persönlichen Gandalf-Moment –, der noch dazu aus einem Übermaß Fan-Service geboren wird. Der wird hier ohnehin groß geschrieben und man merkt, dass Dave Filoni sich so manchen Traum mit der Serie erfüllt, wobei die oft erfreulicherweise deckungsgleich mit dem sein dürften, was die Fans sich so erhoffen. Entsprechend darf – wenig überraschend dieser Tage – auch Hayden Christensen nicht fehlen, wobei es ein weitaus gelungenerer Coup ist, Genevieve O’Reilly einmal mehr – wie zuletzt in Andor – als Mon Mothma zurückzubringen und damit ein weiteres, verbindendes Element zu schaffen. Ansonsten lebt die Serie natürlich davon, dass man in ihrer ersten Hälfte dem Aufeinandertreffen mit Thrawn (Lars Mikkelsen, Sherlock) und Ezra (Eman Esfandi) entgegenfiebert – beide übrigens großartig besetzt, zumal Mikkelsen schon in der Animationsserie Thrawn die Stimme lieh – und das funktioniert natürlich als Motivation, am Ball zu bleiben, außerordentlich gut, zumal es hier erstmals in eine Welt jenseits der weit, weit entfernten Galaxis geht, was für sich genommen ebenfalls ein Ereignis ist. Eines der größten Fragezeichen und Ärgernisse ist hier dann eigentlich auch nur, dass man im Vorfeld Ahsoka stets als Miniserie vermarktet hat und man sich nach acht Episoden letztlich doch mit einer guten Handvoll offener Fragen und Handlungsstränge konfrontiert sieht und nun nicht so genau weiß, ob dies in einer weiteren Staffel, einer anderen Serie oder erst dem Mandoverse-Kinofilm (der gerüchteweise den Titel Erben des Imperiums tragen könnte) aufgearbeitet und werden wird, was schon eine denkbar ungünstige Ausgangslage für eine Serie ist, die einem als in sich abgeschlossen vermarktet worden ist.

Beschweren will ich mich trotzdem nicht, denn von der allgemeinen Story, der Fülle an Charakteren, Orten, Einfällen und Reminiszenzen, über die opulenten und überwiegend mehr als spektakulären Schauwerte bis hin zur musikalischen Untermalung, die den klassischen Score teils auf ein neues Level hievt, haben Dave Filoni und Team hier einiges gehörig richtig gemacht und als Rebels-Fan ist allein die Verknüpfung mit der Animationsserie grandios gut gelungen. Also ja, letztlich steht und fällt alles damit, was man sonst noch so von den Star-Wars-Produktionen kennt und wie tief man in der Materie ist, denn sonst wird man vieles nicht erkennen oder verstehen, was auch für einige Andeutungen im Serienfinale gilt. So wirkt Ahsoka manches Mal wie eine Serie von Fans für Fans, was – wie hoffentlich klar geworden ist – sowohl Licht-, als auch Schattenseiten hat, aber das kennen wir ja schon von der Macht.

Fazit & Wertung:

Dave Filoni erfüllt sich und den Fans mit Ahsoka spürbar einen Traum und fernab davon, dass insbesondere Rebels-Fans hier auf ihre Kosten kommen dürften, entfaltet sich in acht Episoden eine ungemein packende und faszinierende Geschichte, die gern noch mehr Raum hätte bekommen können, denn bei dem umfangreichen Ensemble und den zahlreichen Ansätzen bleibt hier letztlich doch einiges auf der Strecke und würde eine zweite Staffel locker rechtfertigen.

8 von 10 Mysterien jenseits der bekannten Galaxis

Ahsoka

  • Mysterien jenseits der bekannten Galaxis - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Dave Filoni erfüllt sich und den Fans mit Ahsoka spürbar einen Traum und fernab davon, dass insbesondere Rebels-Fans hier auf ihre Kosten kommen dürften, entfaltet sich in acht Episoden eine ungemein packende und faszinierende Geschichte, die gern noch mehr Raum hätte bekommen können, denn bei dem umfangreichen Ensemble und den zahlreichen Ansätzen bleibt hier letztlich doch einiges auf der Strecke und würde eine zweite Staffel locker rechtfertigen.

8.0/10
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Episodenübersicht:

01. Teil Eins: Meister und Schüler (8/10)
02. Teil Zwei: Zeiten des Aufruhrs (8/10)
03. Teil Drei: Bereit zum Abflug (7,5/10)
04. Teil Vier: Gefallene Jedi (9/10)
05. Teil Fünf: Schattenkrieger (8,5/10)
06. Teil Sechs: Weit, weit entfernt (9/10)
07. Teil Sieben: Zwischen Traum und Wahn (7,5/10)
08. Teil Acht: Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr (8,5/10)

 
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Ahsoka ist (komplett) seit dem 04.10.23 exklusiv bei Disney+ verfügbar.

vgw

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Eine Reaktion

  1. Stepnwolf 19. November 2023

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