Portrait: Brie Larson

Um die Pole-Position, die Avengers: Endgame derzeit bei den Film-Kritiken hier auf der Seite innehat, nicht direkt wieder aufzugeben – schließlich gibt es sonst immer freitags eine weitere Film-Besprechung – habe ich mir diesmal einen Kniff überlegt, denn nachdem ich im vergangenen Dezember meine Portrait-Reihe sang- und klanglos auf Eis gelegt habe, ist nun der Tag gekommen, diesem Hobby erneut zu frönen, denn was würde sich im Kontext des frisch erschienenen Marvel-Epos besser anbieten, als endlich auch Brie Larson ihr verdientes Portrait zu spendieren, nachdem sie spätestens jetzt ja auch jedem ein Begriff sein dürfte? Richtig, nicht viel, und deshalb mache ich genau das und umreiße heute mal ihr bisheriges Schaffen.

Brie Larson

Brie Larson

Die am 1. Oktober 1989 in Sacramento, Kalifornien geborene Brie Larson beschloss bereits in jungen Jahren, Schauspielerin werden zu wollen und da kam der Umzug nach Los Angeles im Jahre 1998 natürlich gerade recht. Vergleichsweise prompt ergatterte sie eine Serienrolle in Raising Dad, die sie für insgesamt 22 Episoden übernahm und die ihr eine erste Nominierung für den Young Artist Award als beste Serienhauptdarstellerin einbrachte. Es folgten erste Kinorollen wie etwa in Plötzlich verliebt oder der Buchverfilmung Eulen (jeweils inklusive erneuter Young-Artist-Award-Nominierung). Ebenfalls zu dieser Zeit startete Larson eine kurze und nicht gerade erfolgreiche Musik-Karriere und veröffentlichte zwei Singles und ein Album, derweil sie auch einen Song zu besagtem Film Eulen beisteuerte.

Nichtsdestotrotz blieb es – zumindest in filmischer Hinsicht – noch still um sie, doch das sollte sich 2009 ändern, als sie sich nicht nur an drei Filmen beteiligte, sondern auch eine Rolle in der preisgekrönten Serie Taras Welten an der Seite von Toni Collette übernahm. Währenddessen war sie aber auch immer wieder in kleineren Rollen in diversen Filmen wie etwa Scott Pilgrim oder Greenberg zu sehen, derweil sie 2012 – also nach Absetzung von Taras Welten – einen Part in 21 Jump Street ergatterte. Ebenfalls zu dieser Zeit begann Brie Larson ihre Karriere als Filmemacherin, auch wenn diese sich zunächst auf einige wenige Kurzfilme beschränkte, derweil sie sich im Jahr darauf als Darstellerin einerseits an Don Jon – dem Regie-Debüt von Joseph Gordon-Levitt – beteiligte, andererseits in Destin Daniel Crettons Short Term 12 die Hauptrolle übernahm, die ihr den Darstellerpreis des Internationalen Filmfestivals von Locarno einbrachte.

2014 wiederum war Larson an der Seite von Mark Wahlberg in Rupert Wyatts The Gambler zu sehen, bevor sie 2015 die Rolle der jungen Mutter Joy in Lenny Abrahamsons Raum übernahm, die ihr im Jahr darauf den Golden Globe, den Screen Actors Guild Award sowie den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte, de facto also einen überwältigenden Durchbruch in ihrer Schauspielerkarriere markierte. Es folgten Rollen in der britischen Produktion Free Fire sowie dem amerikanischen Blockbuster Kong: Skull Island neben Tom Hiddleston, bevor sie 2017 erneut mit Destin Daniel Cretton für Schloss aus Glas zusammenarbeitete und mit Unicorn Store ihr Regie-Debüt realisierte, in dem sie gleich selbst die Hauptrolle übernahm. 2019 schlussendlich zementierte Larson innerhalb weniger Monate ihren festen Platz im zunehmend umfangreicher werdenden Marvel Cinematic Universe und gab nur wenige Monate vor dem Erscheinen von Avengers: Endgame ihr Superheldinnen-Debüt als Captain Marvel. Während eine Rückkehr ihrer Figur in weiteren Filmen des Marvel-Kosmos als gesetzt betrachtet werden darf, ist für 2020 aber zunächst einmal mit Just Mercy ihre dritte Kollaboration mit Destin Daniel Cretton angekündigt, der übrigens seinerseits selbst unlängst als Regisseur für einen Marvel-Film (Shang-Chi) verpflichtet worden ist.

Filmografie: (Auswahl)

2019: Zwischen zwei Farnen: Der Film
2019: Just Mercy
2019: The Avengers 4: Endgame
2019: Captain Marvel
2017: Basmati Blues
2017: Unicorn Store (auch: Regie)
2017: Schloss aus Glas
2017: Kong: Skull Island
2016: Free Fire
2015: Raum
2015: Dating Queen
2015: Tim und Lee
2014: The Gambler
2013-2014: Community (Serie; 3 Ep.)
2013: Short Term 12 – Stille Helden
2013: Don Jon
2013: The Spectacular Now: Perfekt ist jetzt
2012: 21 Jump Street
2011: Treatment
2011: Rampart – Cop außer Kontrolle
2009-2011: Taras Welten (Serie; 36 Ep.)
2011: The Trouble with Bliss
2010: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
2010: House Broken
2010: Greenberg
2009: Die Mädchen von Tanner Hall
2009: Just Peck
2006: Eulen – Kleine Freunde in großer Gefahr!
2004: Plötzlich verliebt
2001-2002: Raising Dad – Wer erzieht wen? (Serie; 22 Ep.)
1998: In guten wie in schlechten Tagen (Serie; 2 Ep.)

 

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